Die Peritonealbiopsie bei PD-Patienten
Die Peritonealdialyse ist neben der Hämodialyse ein häufig verwandtes Nierenersatzverfahren. Das gut durchblutete Peritoneum wird hier quasi als semipermeable Membran genutzt, um den Körper zu entgiftet und ihm Flüssigkeit zu entziehen. Dies kann aber auch zu pathologischen Veränderungen des Peritoneums führen, die einer histopathologischen Abklärung bedürfen können.Die chronische Niereninsuffizienz an und für sich kann schon zu einer vermehrten Fibrosierung des Peritoneums führen. In Folge der Peritonealdialyse kann es auch zu einer fortschreitenden Sklerose der subserösen Kompakta kommen bis hin zu einem funktionellen Ultrafiltrationsversagen. Ein besonders schweres Krankheitsbild ist die enkapsulierende peritoneale Sklerose (EPS) des Peritoneums. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer schweren Fibrosierung des Peritoneums mit Fibrinbelägen und Kokoon-artiger Verbackung der Darmschlingen; klinisch besteht v.a. die Gefahr der Ausbildung eines Ileus.Derartige Veränderungen des Peritoneums müssen außerdem von frischen Infekten (bakteriell oder mykotisch) und von anderen reaktiven Veränderungen wie z.B. eine Fremdköperreaktion bei Nahtmaterial oder in der Umgebung des PD-Katheters abgegrenzt werden.
Peritonealbiopsieregister der DGfN
Das neu gegründete Peritonealbiopsieregister der DGfN hat den Aufbau einer unabhängigen, nationalen Daten- und Biopsiebank für Biopsien aus dem Peritoneum von PD-Patienten, die in Verbindung mit anderen nationalen Biobanken einen großen Pool an Daten und Biopsien in qualitativ hochwertiger und standardisierter Form sammelt für klinische und wissenschaftliche Fragestellungen. Das Register soll v.a. auch die praktische klinische Arbeit am einzelnen Patienten erleichtern durch direkte Verfügbarkeit der Daten, zeitnahe, standardisierte und qualitativ hochwertige pathologische Diagnostik und die Möglichkeit, Korrelationen und Verläufe anzusehen.
Als Registerstruktur wurde die einheitliche Dateneingabe (Internet-Zugang und Eingabe durch Einsender) gewählt. Bei der Diagnose EPS, die wiederum mit den europäischen Datenbanken assoziiert ist.
Die Abteilung für Nephropathologie des Universitätsklinikums Erlangen ist hierbei eines von drei Referenzzentren.